Kometen, diese schmutzigen Schneebälle aus Eis, Gas und Staub wecken ab und zu große Hoffnungen an ihr Auftreten. Komet C/2020 F8 Swan war eine solche Enttäuschung. Im April entdeckt, wurde er als auffälliger Komet des Jahr 2020 erwartet. Letztendlich war er bei uns im Mai aber nur ein sehr, sehr schwacher Komet, knapp über dem Horizont in der Abenddämmerung . Im Juni war er schon verschwunden, vermutlich hat er sich nahe der Sonne aufgelöst.
Ebenfalls im Frühling entdeckt, entwickelte sich dagegen Komet Neowise zu einem besonderen Komet. Er war ab etwa Mitte Juli der Star des Abendhimmels und bei uns mit einem Fernglas leicht zu sehen.
Wenn Kometen der Sonne zu nahe kommen, verdampft ihr Eis und reißt den Staub des schmutzigen Schneeballs mit sich. So entstehen diese wunderbaren Schweife, der immer der Sonne geradlinig abgewandte Gasschweif, und der von der Flugbahn abhängige, gekrümmte Staubschweif. Ein Teil der Staubwolke kreist entsprechend der Kometenbahn weiterhin um die Sonne. Fliegt die Erde nun durch eine solche Staubwolke, kann es auf der Erde einen Regen an Sternschnuppen geben, mal mehr oder weniger intensiv. Das bekannteste Beispiel sind die Mitte August, in mondlosen Nächten zu sehenden Perseiden aus der Staubwolke des Kometen 109P/Swift-Tuttle.
Nach mehreren Abenden hatte ich genügend faszinierende Weitwinkel-Aufnahmen vom Kometen mit seinen beiden Schweifs. Zeit für eine andere Herausforderung, dem Kometenkern so nah wie möglich zu kommen. Mit größerer Brennweite (1,4m), geschickter Belichtung (8s) und etwas Bildbearbeitung, um einen Teil der Kometenkoma herauszufiltern, nähert sich der Blick der inneren Koma hinter der sich der Kometenkern versteckt. Wie aus einem Auspuff stößt der Komet Gas und Staub als sogenannten Jets aus seinem Kern heraus.
Die Aufnahme ist etwa halb so hoch wie der Mond (etwa 20’x15′), der helle, weiße Kern ist etwa 60 bis 80 km groß.